APA/APA/ROLAND SCHLAGER/ROLAND SCHLAGER

Van der Bellen besuchte Opernball-Generalprobe

26. Feb. 2025 · Lesedauer 3 min

Die Generalprobe des Wiener Opernballs am Mittwochabend hatte einen prominenten Überraschungsgast: Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte zum ersten Mal in seiner Amtszeit den finalen Test für den Staatsball. Für den Johann Strauss-Schwerpunkt der Eröffnung gab es seitens des Publikums viel Applaus.

"Dem Bundespräsidenten und Doris Schmidbauer war es wichtig, diesmal dabei zu sein, weil sie gerne Besucherinnen und Besucher treffen und mit Menschen, die in der Oper für den Ball arbeiten, sprechen wollten. Beides ist am Ballabend selbst meistens schwer möglich. Daher der Besuch heute", hieß es in einem Statement gegenüber der APA. Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Staatsoberhaupt für die Vorbereitungen interessierte: 2019 ließ sich Van der Bellen an Ort und Stelle etwa persönlich die Aufbauarbeiten für den Opernball erklären.

Die Generalprobe bewies dann, dass der Opernball und Johann Strauss von Natur aus eine gelungene Kombination sind. Anlässlich des 200. Geburtstages des "Walzerkönigs" stellte Staatsoperndirektor Bogdan Roščic heuer fast die gesamte künstlerische Eröffnung des Opernballs am Donnerstag unter das Zeichen des populären Komponisten - und konnte das Generalprobenpublikum schon einmal damit begeistern.

Nach dem Einzug des Eröffnungskomitees, bei dem erstmals auch ein homosexuelles Paar dabei ist, gab das Ballett der Staatsoper mit dem "Kaiserwalzer" von Johann Strauss den Takt des Abends vor. In einer für Wien typischen Gemütslage "zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt" schwebten 20 Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles in einer Choreographie von Martin Schläpfer über das Parkett - zum ersten Mal mit Nachwuchs aus der hauseigenen Ballettschule.

Frohe Latin-Lover-Stimmung

Nahtlos weiter ging es mit dem "Frühlingsstimmenwalzer" von Johann Strauss. Hier lag es an der Jungstar-Sopranistin Nadine Sierra, die gewünschte Fröhlichkeit und Frische unter dem Publikum zu verbreiten, für die der Gassenhauer so berühmt ist.

Danach musste Strauss kurz für das Latin-Lover-Feeling des Madrids des 19. Jahrhunderts Platz machen: Und wer könnte das besser verbreiten als Tenor Juan Diego Flórez, der mit der Arie "Bella Enamorada" aus "El último romántico" die Gäste der Generalprobe wie vorgesehen zum Schmelzen brachte.

Weiter ging es nach Venedig, wieder in der inzwischen vertrauten Begleitung von "Walzerkönig" Johann Strauss. Mit der berühmten Operettenmelodie "Alle maskiert" aus "Eine Nacht in Venedig" verrieten Sierra, Maria Nazarova, Flórez und Daniel Jenz dann auch das geheime Motto des Opernballs: "Wo Spaß und wo Tollheit und Lust regiert".

Zum Schluss der "Donauwalzer"

Auch Maria Angelini-Santner und Christoph Santner von der Tanzschule Santner hatten für die Choreographie für die 144 Paare des Jungdamen- und Jungherren-Komitees Johann Strauss als Vorgabe. Sie entschieden sich für eine Wiederbelebung der "Violetta-Polka", ein Werk, das zu Lebzeiten von Strauss ein riesiger Hit war, dann aber mehr und mehr in der Versenkung verschwand.

Bei der letzten Darbietung des Abends musste sich die Oper nicht viel überlegen, stammt diese doch immer aus der Feder von Johann Strauss: der "Donauwalzer", die inoffizielle Bundeshymne Österreichs.

Zusammenfassung
  • Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte erstmals die Generalprobe des Wiener Opernballs, um mit den Arbeitenden in der Oper zu sprechen, was am eigentlichen Ballabend schwierig ist.
  • Die Eröffnung des Opernballs stand im Zeichen des 200. Geburtstages von Johann Strauss, wobei das Eröffnungskomitee erstmals ein homosexuelles Paar umfasste.
  • Das Ballett der Staatsoper führte den "Kaiserwalzer" von Johann Strauss auf, und der "Donauwalzer" bildete den krönenden Abschluss der Generalprobe.